CT-Scan-Installation: Nur ein Schritt auf dem Weg vom Fossil zur digitalen Animation. Foto: Humboldt-Universität zu Berlin.
zoom_in
CT-Scan-Installation: Nur ein Schritt auf dem Weg vom Fossil zur digitalen Animation. Foto: Humboldt-Universität zu Berlin.
Schichten eines CT-Scans - der erste Schritt vom Fossil zum bewegten Modell.
Ort
Tieranatomisches Theater
Philippstr. 12/13 10115 Berlin

Bearbeiten Sie die digitalen CT-Bilder manuell. Umranden Sie die Knochenbruchstücke farbig mit Ihrer Maus [Gesamtdauer: 480 Stunden]. Entscheiden Sie sorgfältig zwischen steinernen Knochen und Gestein um den Knochen herum! Setzen Sie aus Einzelbildern dreidimensionale Knochenfragmente zusammen. Verschmelzen Sie diese zu vollständigen Knochen.

                                        - Ausstellungstext “Orobates. Nach 300 Millionen Jahren reanimiert”

Eine feine Linie in den grauen Schattierungen des CT-Bilds unterscheidet zwischen den Knochen des Fossils und dem ihn umgebenden Gestein. Die Linie zieht eine studentische Hilfskraft - der Computer kann es nicht entscheiden. Später arbeiten Biolog_innen und Illustratoren gemeinsam daran, die so entstandenen Knochenrekonstruktionen zu einem beweglichen digitalen Skelett zu montieren: das Ergebnis des Forschungsprojekts, das im Zentrum der Ausstellung “Orobates. Nach 300 Millionen Jahren reanimiert” steht.

Immer geht es dabei um Bilder, denn das „echte Körperfossil“ liegt unberührt in seiner Kiste. Gearbeitet wird stattdessen mit Bildern, über die geredet wird, die verändert werden, die in einer bestimmten Kommunikationssituation entstehen und definieren, mit welcher Version des Tieres weiter gearbeitet wird.

Das Ausstellungsgespräch zielt auf diese multiperspektivischen Produktionen von Bildaussagen. Was genau geschieht am Schreibtisch zwischen den Wissenschaftler_innen und in welcher Tradition bewegen sie sich? Fragen Sie die fünf eingeladenen Wissenschaftler_innen einfach selbst!  Erleben Sie gemeinsam mit auf Mareike Vennen, Kathrin Mira Amelung, Jonas Lauströer, Amir Andikfar und Patrick Arnold die Ausstellung “Orobates. Nach 300 Millionen Jahren reanimiert”.

Es erwarten Sie keine Monologe, dafür umso mehr Gespräche. Wie ist es, ein ausgestorbenes Tier zu bewegen? Wie lang sind 480 Arbeitsstunden wirklich? Ist die Arbeit am 3D-Programm wirklich ganz anders als die am paläontologischen Zeichenblock?

Eintritt frei. Die Teilnehmer_innenanzahl für die Ausstellungsgespräche ist auf 30 Personen begrenzt. Anmeldungen sind erwünscht an: tat.hzk@hu-berlin.de

Vor jedem Ausstellungsgespräch findet um 18.30 Uhr eine Führung mit den Kuratorinnen statt.

mit Mareike Vennen, Institut für Kunstgeschichte, Technische Universität Berlin

Patrick Arnold, Max Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig

Kathrin Mira Amelung, Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung, Basisprojekt Morphologie und Formengeschichte

Jonas Lauströer, freiberuflicher Illustrator und Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg

Amir Andikfar, freiberuflicher 3D-Artist und Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg

weitere Termine am 28.10., 10.11. und 1.12.2016