Projekt

Die menschliche 'Sensory Property': Ein Ansatz zu einem Kompakt-Modell der Bildwahrnehmung | Yasuhiro Sakamoto

Arbeiten der Gestaltpsychologie enthalten auch zahlreiche Hypothesen zur menschlichen Kunst- und Bildwahrnehmung, die mit zurückgehendem Einfluss dieser Forschungsrichtung jedoch nicht weiter verfolgt wurden. Dagegen haben Kunsthistoriker_innen im Rahmen einer 'bildwissenschaftlichen' Kunst- und Bildbetrachtung seit den 90er Jahren versucht, die Untersuchung von Kunstwerken als 'Cognitive Studies' neu zu fassen. Daneben gibt es Ansätze, Kunst- und Bildwahrnehmung mit physiologischer Methodik zu untersuchen. 

Ein Blick auf den entsprechenden Forschungsstand zeigt jedoch, dass der Ansatz vor allem um die Frage kreist, das Verhältnis von Bild und Wahrgenommenem zu erklären; dagegen dürfte das Problem womöglich eher darin liegen, dass Verfahren der Psychologie nicht im ausreichenden Maße berücksichtigt sind. Eine Forschungsaufgabe bestünde darin, aus einem gestaltpsychologischen Blickwinkel und dem Konzept der menschlichen 'Sensory Property' für die Bildwissenschaften ein neues Wahrnehmungsmodell zu entwickeln, das der Idee des wissenschaftlichen Realismus gerecht wird. 

Für die Untersuchung dieses Modells werden Klangskulpturen Stephan von Huenes den Ausgangspunkt darstellen, weil dieser sich in seiner Kunstproduktion intensiv mit einer 'intermodalen Bildwahrnehmung' beschäftigt hat.